Orest (gewaffnet). Die Vorigen.
Orest (nach der Scene gekehrt). Verdoppelt eure Kraefte! Haltet sie Zurueck! nur wenig Augenblicke! Weicht Der Menge nicht, und deckt den Weg zum Schiffe Mir und der Schwester. (Zu Iphigenien ohne den Koenig zu sehen.) Komm, wir sind verrathen. Geringer Raum bleibt uns zur Flucht. Geschwind! (Er erblickt den Koenig.)
Thoas (nach dem Schwerte greifend). In meiner Gegenwart fuehrt ungestraft Kein Mann das nackte Schwert.
Iphigenie. Entheiliget Der Goettin Wohnung nicht durch Wuth und Mord. Gebietet euerm Volke Stillstand, hoeret Die Priesterin, die Schwester.
Orest. Sage mir! Wer ist es, der uns droht?
Iphigenie. Verehr' in ihm Den Koenig, der mein zweiter Vater ward! Verzeih mir, Bruder! doch mein kindlich Herz Hat unser ganz Geschick in seine Hand Gelegt. Gestanden hab' ich euern Anschlag Und meine Seele vom Verrath gerettet.
Orest. Will er die Rueckkehr friedlich uns gewaehren?
Iphigenie. Dein blinkend Schwert verbietet mir die Antwort.
Orest (der das Schwert einsteckt). So sprich! Du siehst, ich horche deinen Worten.
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